Tie geographische Lage des Deutschen Reiches. 5
vielbenutzte Schienenwege (Gotthard, Brenner, Tauernbahn, Semmering) haben
seinen verkehrshindernden Einfluß bedeutend gemindert. Die unmittelbare Nach-
barschaft der bedeutendsten Kultur- und Handelsstaaten begünstigt in hohem
Maß den Handel und Verkehr Deutschlands.
Dank seiner zentralen Lage in Europa vermittelt Deutschland hauptsächlich
den Warenaustausch zwischen dem industriellen W. und dem vorwiegend ackerbau-
treibenden O. des Erdteils wie den Verkehr zwischen dem germanischen N. und
dem romanischen S. Zwei westöstliche und zwei nordsüdliche Weltverkehrslinien
durchschneiden das Reich in seiner ganzen Ausdehnung, nämlich die Linien: Paris—
Berlin—petersburg (Nordexpreß) und Paris—münchen—wien—konstantinopel
(Orientexpreß); dann die Linien Berlin—münchen—rom (Nord-Südexpreß) und
London—köln—gotthard—genua. Eine wachsende Bedeutung gewinnen diese
Linien durch ihre Anschlüsse im O. und So.
An das russische Bahnnetz schließen sich an:
1. die Transsibirische Bahn mit den Endpunkten Wladiwostok, Dalni
und Port-Arthur am Stillen Ozean,
2. die Linie Samara—orenberg—taschkent,
3. die Transkaspische Bahn mit dem Endpunkt Andischan am Fuß
des zentralasiatischen Hochlands.
Ferner erhält die Orientlinie in Konstantinopel ihre Fortsetzung in den Ana-
wüschen Bahnen und der Bagdadbahn, die den Zweck hat, die fruchtreichen Euphrat-
und Tigrisländer aufs neue der Kultur zu erschließen und eine neue Umlegung des
Wegs nach dem vielbegehrten Indien zu bewirken. Deutschland ist so das wichtigste
Durchgangsland des europäischen Binnenverkehrs.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß]]
TM Hauptwörter (200): [T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Gotthard Andischan
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Europa Deutschland Berlin—petersburg Nordexpreß Wladiwostok Stillen_Ozean Konstantinopel Indien Deutschland
Xi'abcu
Trarbach
Photographie bcr Neuen Phvtonr, (Üesellsch Stexilik Sperliit
Das Rheinische Schiefer Gebirge, ein altes S ch v l l e n g e b i r g e. Traben-Trarbach mit Gräfin bürg an der Mosel.
Schon ein flüchtiger Vergleich des Rheinischen Schiefergebirgs mit einer Alpenlandschaft läßt den gewaltigen Gegensatz zwischen einem jugendlichen Faltengebirge
und einem alten Schollenland deutlich hervortreten. Dort die überragenden Höhen, die wundersame Mannigfaltigkeit der Gipfel und Kämme, der Gletscher und Seen,
des Pflanzenkleids und der Klimaregionen, hier abgeglichene Plateau- und Bergrückenformen, langsam dahinziehende Flüsse, kleine, weltverlorene Bergsee». Die uralte»
Täler der Mosel und des Rheins prangen iin Schmuck grüner Reben, sie sind dicht bevölkert, von reiche»! Berkehrslebe» durchflutet und verklärt durch den Zauber der
Sage und Poesie.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
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18
A. Elementare mathematische Erdkunde.
Hat die Erde wieder ein Viertel ihrer Bahn um die Sonne durchlaufen,
so trifft die Schatteugreuze wiederum beide Pole. Dies geschieht am
23. September (Fig. 5a;. Alle Parallelkreise sind halb beleuchtet, halb
beschattet. Tag und Nacht sind also für die ganze Erde gleich lang: wir
haben Herbst-Tag- und -Nachtgleiche und Herbstanfang.
Nur am Äquator sind Tag und Nacht stets gleich lang, weil immer die
Hälfte des Äquators von der Sonne bestrahlt wird. Sonst nimmt, ab-
gesehen von der Frühlings- und Herbst-Tag- und -Nachtgleiche, der Unter-
schied in der Daner von Tag und Nacht in den verschiedenen Jahreszeiten
nach den Polen hin zu. Am Pol selbst ist ein halbes Jahr Tag, ein
halbes Jahr Nacht.
Aufgaben. 1. Auf der Insel Tromsö an der Westküste Norwegens
sbreitenlage?) ist noch eine Schule. Wie sind die Lichtverhältnisse für die
dortigen Schüler im Dezember?
2. Ein Haus ist der Länge nach auf dem Äquator erbaut. Wann fällt
die senkrechte Sonne auf den First, wann scheint die Sonne in die nördlichen,
wann in die südlichem Fenster? Unter welchem Winkel und von welcher
Seite treffen die Sonnenstrahlen das Haus mittags bei unserer Sommer-, bei
unsrer Winter - Sonnenwende ?
Kältegrade bis — 60".
In Wirklichkeit ist nicht ans gleicher Breite überall dieselbe Wärme vor-
Händen. Die Erhebung über den Meeresspiegel, die Beschaffenheit der Erd-
oberfläche, die Richtung der Gebirge, die Winde, kalte oder warme Meeres-
strömungen usw. bewirken große Abweichungen von der Temperatur, die ein
Ort nach seiner Lage zur Sonne haben müßte. Ans diesem Grnnde sallen
die durch die genannten Linien begrenzten Belenchtnngszonen nicht mit
1 tropicus — zur Wende gehörend.
Äquator über30°, in dersahara
über 50", die kalte Zone zeigt
<S udpol
6. Die fünf Wärmegürtel der Erde
(hier auf der östlichen Halbkugel dargestellt).
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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4. Die Bewegungen der Erde.
19
den Wärmezonen zusammen. Deren Grenzen sind die Isothermen, d. i.
Linien, welche die Orte mit gleicher durchschnittlicher (mittlerer) Jahres-
wärme untereinander verbinden. Die Gebiete zwischen der nördlichen und
der südlichen Jahres-Jsotherme von + 20° entsprechen ungefähr der „heißen"
Zone; die zwischen 0" und + 20° fallen etwa mit den gemäßigten Zonen
zusammen^ die Isotherme von 0" schließt annähernd die kalten Zonen ein.
Aufgaben. 1. Verfolge auf der Karte „Jahres-Jsothermen" die Isotherme
von + 20° durch Asien! Wie verhält sie sich zum Wendekreise? 2. Welche
Teile Südasiens gehören nach ihrer mathematischen Lage in die gemäßigte,
nach ihrem wirklichen Klima in die heiße Zone? 3. Halte einen Bleistift so
an den Globus, daß er für den 21. März (23. September) die Richtung der
Sonnenstrahlen zur Mittagszeit am Äquator angibt! 4. Teile einen Ring
oder Reifen in Hälften und stelle eine Hälfte so auf, daß sie den Gang der
Sonne am Äquator bei Tag- und Nachtgleicheu nachbildet! 5. Senke den
Halbreifen in der Weise, daß er zur Zeit der Tag- und Nachtgleichen den
Tagesbogen der Sonne nachbildet a) am Wendekreise, b) am Nördlichen Polar-
kreise! 6. Zeichne einen Halbkreis mit Durchmesser und deute den Kreisbogen
an, in welchem sich die Sonne in der heißen Zone hin- und herbewegen würde!
§ 17. Der Mensch und die Zonen. Das Leben der Menschen ge-
staltet sich in den einzelnen Zonen sehr verschieden. Am bequemsten leben
die Bewohner der heißen Zone: die üppige Fruchtbarkeit, das ununter-
brochene Wachstum der Nährpflanzen (besonders Banane, Palme, Brot-
frnchtbaum, Hirse) läßt sie ihre Nahrung leicht gewinnen. Ihre Hütten
bauen sie aus Bambus und Palmenblättern, die wenige Kleidung ist leicht
herzustellen.
Schwer dagegen müssen die Bewohner der kalten Zone um ihr Dasein
ringen. Die Erhaltuug des Lebens nimmt fast ihre ganze Kraft, ihr ganzes
Denken in Anspruch. Fast ohne Pflanzennahrung, müssen sie sich als
Jäger und Fischer unter Beschwerden und Gefahren ihren Unterhalt er-
werben. Einen großen Teil des Jahres zwingt sie Nacht und Kälte, in der
Hütte zu bleiben, und das einsame Leben erschwert den Verkehr mit anderen.
Eine glückliche Mittelstellung nehmen die Bewohner der gemäßigten
Zone ein. Freilich können sie nicht ohne Arbeit auskommen, aber die bloße
Erhaltuug nimmt sie nicht völlig in Anspruch; vielmehr bleibt ihnen auch
Zeit für die Befriedigung höherer Bedürfnisse durch Kunst und Wissenschaft.
Einerseits verbietet ihnen das Klima den Müßiggang, anderseits gestattet
es ihnen ein würdigeres Dasein. Darum sind die Völker der gemäßigten
Zone am höchsten entwickelt.
Aufgaben. 1. Kannst du große Männer (Krieger, Dichter, Erfinder,
Religionsstifter, Herrscher, Künstler) nennen, die aus der heißen oder der kalten
Zone stammen? 2. Durch welche Mittel schützt sich der Bewohner der heißen
Zone gegen den Sonnenbrand? 3. Warum wendet der Europäer in den Tropen
die weiße Farbe an für Kleidung und Hausbau? 4. In den Städten Süd-
europas sind die freien Plätze, in deren Umgebung sich die größten Geschäfte,
besonders auch die Kunsthandlungen befinden, von Arkaden, d. i. Bogengängen,
umgeben. Warum ist dies notwendig?
2*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
40
C. Länderkunde.
c) Vor das Mittelgebirge lagern sich als dritte, niedrigste Stufe drei
Tiefländer: das Französische, das Deutsche und das Russische
Tiefland. Letzteres nimmt reichlich die Hälfte des Erdteils ein und
wird durch
d) den Ural von Asien geschieden.
e) Auf den drei südeuropäischen Halbinseln ragen hervor die Gebirgs-
ketten der Pyrenäen, des Apennin und des Balkan.
Aufgaben. 1. Welche Länder sind durch das Tiefland schrankenlos ver-
Kunden? 2. In welcher Richtung verlaufen die Pyrenäen, die Alpen, der
Balkan, der Kaukasus, und welche Länder trennen sie?
§ 45. Klima. Europa hat im allgemeinen ein gemäßigtes Klima.
Der nordwestliche Teil steht unter dem Einfluß des warmen Golfstroms,
so daß bis zum Nordkap kein Hafen am Atlantischen Meere zufriert.
Durch die in Westeuropa im Winter vorherrschenden Südwestwinde wird
gerade diese Jahreszeit weithinein ins Binnenland gemildert. Nicht nach N,
sondern nach No nimmt die mittlere Jahrestemperatur ab.
Aufgaben. 1. Verfolge die Null-Jsotherme in Europa und gib an, wo
sie ihren nördlichsten, ihren südlichsten Punkt erreicht! 2. Welcher Punkt in
Osteuropa liegt mit Irland auf gleicher Isotherme? 3. Wo liegt in West-
europa die Isotherme von Mittelrußland? 4. Was erkennt man aus diesen
Angaben? 5. Warum muß die Lombardifche Tiefebene ein warmes Gebiet sein?
§ 46. Niederschläge. Europa erhält seine Niederschläge vom Atlan-
tifchen Meere. Da die von W kommenden Winde nicht durch Gebirge
aufgehalten werden, dringen sie weit ostwärts, so daß Niederschlüge überall
und während des ganzen Jahres stattfinden. Darum können Nährpflanzen
und Wälder fast überall gedeihen. Nur der regenarme 80 hat größere
Steppengebiete, in denen die Pflanzen der Sommerglut erliegen, während
im Winter der Schnee die Fläche bedeckt. Die stärksten Niederschläge fallen
am Südfuß der Ostalpen und in Dalmatien, wo die Winde vom Mittel-
meer her den Steigungsregen bewirken.
Tabelle der Niederschläge in Europa in cm.
Süddalmatien .... über 460 Bregenz, Finme . . 155 Prag, Budapest 45
Nordwestenglisches Bergland 430 Berlin, Kopenhagen, ^ St. Petersburg 40
Bergen, Brocken......170 Paris...... 60 Astrachan ... 16
§47. Wichtiger als die Durchschnittshöhe der Niederschläge
ist jedoch ihre Verteilung auf die Jahreszeiten.
Westeuropa hat Seeklima mit milden Sommern und wenig strengen
Wintern; der 0 ist durch heiße Sommer und kalte Winter als kontinen-
tales Klimagebiet gekennzeichnet. Das Mittelmeergebiet hat subtropisches
Klimas d. h. milde Winter mit Regen und heiße Sommer.
> Die subtropische Zone liegt unter — neben den Tropen; sie bildet das Über-
gangsgebiet zwischen der heißen und der gemäßigten Zone.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde
Extrahierte Ortsnamen: Russische
Tiefland Asien Balkan Balkan Kaukasus Europa Westeuropa Europa Osteuropa Irland West-
europa Niederschläge Europa Dalmatien Europa Bregenz Budapest Berlin Kopenhagen Petersburg Paris Niederschläge Westeuropa
44
C. Länderkunde.
mannigfaltig: fast alle Mineralien finden sich in den verschiedensten Formen
und Verbindungen. Darum ist Deutschland das Land eines vielseitigen
Bergbaues und einer lebhaften Industrie.
§ 54. Klima. Die Gleichheit des Klimas (s. die Temperaturkarte im
Atlas!), das durchweg dem kühleren Teile der gemäßigten Zone angehört
und nur zwischen dem Sw und dem No größere Gegensätze aufweist, ist
überraschend groß.
Durch die tiefere Lage der nördlichen Gegenden ist deren Klima von
dem Mittel- und Oberdeutschlands kaum verschieden. Die Oberdeutsche
Hochfläche entspricht in der Jahreswärme dem Küstenstreifen der Ostsee.
So herrscht im Deutschen Reich, abgesehen von den höheren Gebirgs-
erhebuugeu, eine Jahreswärme von durchschnittlich 8—9°. Der Nieder-
schlag schwankt zwischen 40 und 210 cm.
§ 55. Gewässer. Von den größeren Flüssen ist nur eiuer ganz deutsch:
die Weser. Von der Donau liegen nur Quelle und Oberlauf, vom
Rhein weder Ouelle noch Mündung auf deutschem Gebiete. Nur Elbe,
Oder und Weichsel münden auf deutschem Boden. Auch darin tritt uns
die Mittellage Deutschlands in unserem Erdteil entgegen.
Bei näherer Betrachtung finden wir, daß der Rhein alle Bodenstufen
Deutschlands durchfließt und deshalb die älteste und wichtigste Verbindung
zwischen dem N und S ist. Eine Querverbindung der nordsüdlich fließen-
den deutschen Ströme besteht seit lange nur in den östlichen Provinzen
Preußens, deffeu Herrscher früh die Bedeutung solcher Wafferstraßen er-
kannten. Geplant und in Angriff genommen ist ein großer, Deutschland
durchquerender und seine Flüsse verbindender Mittellandkanal. Der-
artige Unternehmungen waren bei der politischen Zerrissenheit Deutschlands
vor Bildung des Deutschen Reiches unausführbar.
Aufgabe. Suche auf der Karte die Linie des im Bau befindlichen Rhein—
Hannover-Kanals (über Minden), des Kaiser-Wilhelm-Kauals, des Dort-
mund—ems-Kanals!
§ 56. Größe, Bewohner. Die Größe des Deutschen Reiches beträgt
mehr als V2 Mill. qkm oder etwa den 20. Teil Europas. Die Zahl der
Bewohner ist 65 Mill., so daß auf 1 qkm 120 Meufcheu (gegen 45 in
Europa) leben. Deutschland ist also sehr dicht bevölkert. Die meisten Ein-
wohner sind Germanen (Deutsche); den Ostrand bewohnen Slawen (vor
allem Polen), den Südwestrand in geringer Zahl Romanen (Franzosen).
Anch hierin findet die Mittellage ihren Ausdruck. — Nach der Religion
sind nahezu zwei Drittel Protestauteu, über ein Drittel Katholiken, reichlich
eine halbe Million Juden.
Aufgaben. 1. Welche deutschen Männer kennst du als Kämpfer gegen
die Slawen (Wenden)? 2. Suche die deutschen Staaten auf der politischen
Karte und ordne die Königreiche, Großherzogtümer und Herzogtümer nach der
Größe! 3. Welchem Staate etwa gleicht Elsaß-Lothringen an Größe?
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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TM Hauptwörter (200): [T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschen_Reich Donau Rhein Deutschlands Rhein Deutschlands Deutschland Deutschlands Rhein—
Hannover-Kanals Europas Europa Deutschland
86
C. Länderkunde.
4. Das Norddeutsche Flachland.
Allgemeines.
8 134. Lage, Gestalt, Ausdehnung, Klima. Das Norddeutsche Flach-
land ist ein Teil des großen Nordeuropäischen Tieflands, das vom Ural
bis an den Kanal reicht. Es bildet ein Dreieck, dessen Nordseite die Nord-
und Ostseeküste, dessen Südseite der Nordfuß des Deutschen Mittelgebirges
ist. In das Mittelgebirge dringt das Tiefland durch die Kölnische,
Münstersche und Leipziger Tieslandsbncht ein. Im N tritt noch
Schleswig-Holstein, der Süden der Halbinsel zwischen Nord- und Ostsee,
hinzu. Dieses Tiefland nimmt fast die Hälfte des Deutschen Reiches ein;
bei dem vorherrschenden Westwinde empfängt es vom Atlantischen Meere
die meisten Niederschläge. Nordwestdeutschland hat Seeklima mit milden
Wintern und kühlen Sommern. Dagegen hat der 0 Festlandsklima mit
strengen Wintern; nach kurzem Frühliug solgeu heiße Sommer.
K 135. Landschaftsbild. Dem Flachlande fehlt der reiche Wechsel
der Landschaft im Mittelgebirge; doch ist der Boden keineswegs überall
eben, aber die Unebenheiten sind von geringer Höhe und sanften Formen.
Der östliche Teil bietet die meiste Abwechslung, denn hier ist der Boden
hügelig, und zahlreiche vou Wald und Hügeln umkränzte Seen erhöhen die
Schönheit der Gegend. Der W ist, abgesehen von seinem hügeligen So
zwischen Elbe, Aller und Leiue, einförmiger und auf weite Streckeu mit
Moor und Heide bedeckt, deshalb an vielen Stellen spärlich bevölkert; doch
bezwingt der Fleiß des Menschen mehr und mehr die öden Gebiete. Der
N zeigt überall die erhabenen Erscheinungen des Meeres. Am fruchtbarsten
find die See- und Flußmarschen im X und die Landschaften am Sanm des
Gebirges im 3.
In ostwestlicher Richtung wird dasflachland dnrchzogen von einem Nörd-
lichen und einem Südlichen Landrücken, zwischen denen eine Niederung
liegt, in der bei geringem Gefälle der Flüsse Brüche, Sumpflandschaften und
Seen entstanden. Der höchste Punkt im Nördlichen (Baltischen) Höhenzuge
ist der Turmberg (333 m) bei Dauzig; der Südliche erreicht im Anna-
berg in Schlesien, nördlich von Kosel, 385 m.
Die von 3 her in das Tiefland eintretenden Flüfse konnten sich in
der weiten Niederung zu mächtigen Stromsystemen ausbilden. Sie sind
wegen ihres geringen Gefälles und ihrer größeren Wassermenge schiffbar und
werden in der Gegenwart künstlich zu einem einheitlichen Netz von Wasser-
straßen verbunden, wodurch die bislaug noch sehlende Schiffsverbindung
zwischen dem 0 und W Deutschlands gewonnen wird. An den Übergangs-
punkten über die Ströme entstanden große Städte. Die Häfen an den
Mündungen der Hauptflüsse verbinden das deutsche Laud mit dem Welt-
meere. (Fig. 54.)
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Extrahierte Ortsnamen: Schleswig-Holstein Nord- Ostsee Nordwestdeutschland Schlesien Deutschlands
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 159
$ 239. Inseln, a) Sizilien hat etwa die Größe einer mittleren
preußischen Provinz (26000 qkmj. Einst die Kornkammer Roms, ist die
Insel trotz Wald- und Wasserarmut immer noch die schönste des Mittel-
meeres und wieder im Aufblühen begriffen. Wie auch sonst in Italien
wohnt die Bevölkerung (3,5 Mill.) mit Vorliebe in Städten (60 über 10000 E.).
Die wichtigsten Orte sind an der Nordseite Palermo (310), an der
Ostseite Messina, an der gleichnamigen Meeresstraße (1908 durch ein snrcht-
bares Erdbeben zerstört), Hauptausfuhrplatz für Südfrüchte, und Catänia
am Fuße des Ätna. Auf der Südseite ist Girgenti ^dschirdschenti^ Mittel-
punkt des Schwefelbergbaues.
b) Das rechteckige, meist gebirgige Sardinien ist nur wenig kleiner
als Sizilien, aber dünn bevölkert. Sein Haupthafen ist Cagliari skaljäri^.
In französischem Besitz ist das von Italienern bewohnte Korsika, in
britischem die gut angebaute und überaus dicht bevölkerte Maltagruppe,
ebenfalls mit italienischer Bevölkerung.
Italiens Kolonien beschränken sich auf kleine Besitzungen an der Ost-
feile Afrikas.
Zeichnungen: 1. Die Apennin-Halbinsel. Die Bahn von Bologna
bis Brindisi ist einzutragen.
2. Die Lombardische Tiefebene. Im N werden nur die größeren
Ausbuchtungen der politischen Grenze eingetragen. Die Bahn von Mailand
bis Ancöna ist aufzunehmen. _________-—-
8. Die Pyrenäen-Halbinsel.
590000 qkin, etwas größer als das Deutsche Reich, nur 25 Mill, E,, kaum 2/s so dicht
bevölkert wie das Deutsche Reich.
§ 240. Lage, Gestalt, Größe, Gliederung. — Aufgaben. 1. Suche
den südlichsten Punkt der Halbinsel und vergleiche ihn hinsichtlich der Lage
mit den Südpunkten der Apennin- und Balkan-Halbinsel! 2. Wie verhält
sich der 40." n. Br. zu ihr, zu den beiden anderen Halbinseln? 3. Wie liegen
der 5. und der 10.° w. L. zu Spanien, zu Großbritannien? 4. Vergleiche
die Pyrenäen-Halbinsel mit der Balkan-Halbinsel hinsichtlich der Gliederung!
Tie einem Viereck gleichende Pyrenäen-Halbinsel bildet das Südwestende
des Europäischen Festlandes. Sie ist die größte der südeuropäischen Halb-
inseln (jedoch kleiner als Skandinavien). Die Nordseite hängt im 0 auf
400 km mit dem übrigen Europa zusammen; die Verbindung wird jedoch
durch die unwegsamen Pyrenäen sehr erschwert.
§ 241. Bodengestalt. Am Nord- und Südrande besitzt die Halbinsel
je ein Hochgebirge: 1. im N die Pyrenäen, 2. im 8 zieht die Sierra
Nevada (^ Schneegebirge) am Mittelmeer entlang. Hier ist der Mulhacen
[mut-aßen] mit 3500 m der höchste Punkt Europas außer deu Alpen.
Der größte Teil der Halbinsel ist ein nach W geneigtes Hochland,
das von steilen Randgebirgen umgeben ist. Solche Gebirge siud: 1. im
X das Kautabrische Gebirge; es steht in unmittelbarer Verbindung mit
den Pyrenäen; 2. im No das Iberische Gebirge; 3. im 8 die Sierra
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
160
C. Länderkunde,
Morena; 4. im W die Portugiesischen Gebirge. — Durch das Kasti-
lische Scheidegebirge wird das Hochland in zwei flache Hochbecken
zerlegt: das Altkastilische '800 m) und das Nenkastilische (650 m\
Das Kantabrische und das Kastilische Gebirge erreichen die Höhe des
Watzmann (2700 m .
Kastilien ^ Burgenland. Es erhielt diesen Namen, als die von den
Mauren in die nördlichen Gebirge gedrängten christlichen Völker von hier-
gegen die Eindringlinge siegreich vorgingen. Ter Besitz wurde durch Kastelle
gesichert. Der zuerst eroberte Teil wurde Altkastilien, der später eroberte Teil
Neukastilien genannt.
Das Tiefland ist wenig umfangreich und außer dem Becken des Ebro iara-
gonien) und des Guadalquivir ^gwadalkiwir^ (Andalusien) ans die Küste be-
schränkt.
§ 242. Flüsse. Die Flüsse der Halbinsel entstehen meist auf dem
Hochland, dessen Neigung nach dem Atlantischen Ozean sie folgen. Sie
schneiden ihr Bett tief ins Hochland und dessen Ränder ein und sind,
wegen ihres starken Gefälles und Wassermangels, für den Verkehr fast
wertlos. Die bemerkenswertesten sind: Duero, Tajo ftächo^, Gnadiäna,
im 3 der bis Cördoba schiffbare Guadalquivir. — Nach dem Mittelmeer
geht der Ebro, der nach seinem Durchbruch durch das Küsteugebirge eiu
Delta iu deu Gols von Valencia baut. Auch er ist jetzt weit hinauf schiffbar.
Aufgaben. 1. Ordne die Flüffe nach den Meeren, in die sie münden, nach
ihren Quellgebieten! 2. Was ist bemerkenswert an dem Verlauf der Wasser-
scheide zwischen dem Atlantischen Ozean und dem Mittelmeer? 3. Warnm ist
die Halbinsel in ihrem Seeverkehr besonders auf den Atlantischen Ozean an-
gewiesen? 4. Welche Bedeutung hat die Quellgegend des Guadalquivir für
seiue Schiffbarkeit?
H 243. Klima. Während die nördlichen und nordwestlichen Rand-
landschaften sehr uiederschlagsreich sind und gemäßigte Temperaturen haben
iwesteuropäisches Klima), leiden die Randgebiete am Mittelmeer und das
Innere unter großer Trockenheit. Letzteres zeigt mit kalten Wintern und
sehr heißen Sommern echt kontinentales .Klima. Tie Randgebirge halten
trotz der Meeresnähe den ozeanischen Einfluß fern.
§ 244. Wirtschaftsgeographie. Auf der Pyrenäen-Halbiufel ernährt
die Landwirtschaft den größten Teil der Bevölkerung. Die künstliche Be-
Wässerung wird in ausgedehntem Maße angewandt: Oliven, Weine und
Südfrüchte werden angebaut. Handel und Bergbau wurden durch Engländer
und Deutsche in Blüte gebracht. Das Deutsche Reich liefert Maschinen
und Metallwaren, Webstosse und chemische Fabrikate; es bezieht Erze, Weine,
Südfrüchte, Kork und Schaffelle.
§ 245. Tie Bevölkerung der Halbinsel ist ein Mischvolk aus iberischen
Ureinwohnern und Einwanderern (im Altertum: Phönizier, Römer, Kelten:
im Mittelalter: Germanen, Araber oder „Mauren"). Um 1500 gehörten die
Bewohner zu den ersten Seevölkern, die Portugiesen waren neben den Jta-
lienern die gewandtesten Kaufleute der Welt. Tas ueueutdeckte Amerika wurde -
unter die Spanier und Portugiesen geteilt. Den Spaniern ist aus dieser Zeit ein
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I. Europa. —
3, Die außerdeutschen Länder Europas
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$ 274. Klima. Auf der ganzen Inselwelt herrscht ein für die Breiten-
läge außergewöhnlich mildes Seeklima mit vielem Regen, dazu infolge des
Golfstromes Nebel und ein überaus milder Winter. Die Hafen frieren
niemals zu. Im 8 überwintern Fuchsie, Myrte und Lorbeer im Freien.
Aber für das Reifen des Weines reicht die geringe Wärme des Sommers
nicht aus. Nur 3,9^ des Bodeus sind mit Wald bestanden.
§ 275. ^Erzeugnisse. Im westlichen Gebirgsland hat sich eine groß-
artige Industrie entwickelt. England ist hinsichtlich der Steinkohlenerzeugung
der zweite, hinsichtlich der Eisenerzeugung der dritte Staat der Erde. Das
südöstliche Tieflandsbecken ist der Sitz der englischen Landwirtschaft. Diese
genügt längst nicht dem Bedarf des überaus dichtbevölkerten Industrie-
staates. Besteht die Ausfuhr aus gewerblichen-Erzeugnissen, so die Einfuhr
aus Nahrungsmitteln und Rohstoffen für die Industrie (Baumwolle, Wolle,
Holz). Großbritannien hat den größten Anteil am deutschen Ausfuhrhandel.
§ 276/ Bewohner. Das Seelebeu hat Kraft und Selbständigkeit, Wage-
mut und zähe Ausdauer erzeugt. Dazu tritt die Reiselust, die einen weiten
Blick erwerben hilft und den Briten einen hervorragenden Platz unter den
geographischen Entdeckern angewiesen hat. Groß ist des Engländers Geschick
im Handel, in der Industrie und im Kolonisieren. Er hat mit dem Über-
schuß der Bevölkerung alle Erdteile besiedelt und den fünften Teil der
Erde sich untertänig gemacht. Aber der dadurch erworbeue Reichtum be-
findet sich in verhältnismäßig wenigen Händen, und in den Großstädten
wohnt neben dem Reichtum der Vornehmen entsetzliches Elend.
Die Schotten gelten als begabt und lernbegierig, arbeitsam und spar-
sam, die Iren sind arm und neigen unter dem Druck des laudbesitzendeu
Adels zur Auswanderung.
Der Staat ist eine durch Parlamentsherrschaft stark eingeschränkte
Monarchie.
Religion. England und Wales gehören größtenteils der protestan-
tischen, englisch-bischöflichen Kirche an. Schottland hat eine re-
formierte Landeskirche, in Irland sind 75^" römisch-katholisch.
§ 277. Besiedlung. Im Mittelpunkt der mit malerischen Schlössern des
Adels geschmückten Parklandschaft liegt London [Ißnbnj, die Brückenstadt an
der Themse. Sie ist der größte Hafen der Welt, der bevorzugte Hafen für
den Handel mit Deutschland und Nordeuropa, in jeder Beziehung der Mittel-
Punkt Englands. Der älteste Teil und der Mittelpunkt des Geschäftslebens
ist die City [fättt], der Sitz riefiger Gewerb- und Handelstätigkeit, der erste
Geldmarkt der Erde. Jnner-London bedeckt über 30 qkm, viermal mehr als
Berlin, und hat 4y2 Miff. Einwohner, Groß-London dagegen beherbergt
auf mehr als 300 qkm bebauter Fläche über 7 Mill. Einwohner (= Bayern'.
Aber Nebel, Ruß und das Elend im 0 machen einen abstoßenden Eindruck.
Freundlich sind die Vorstädte, die mit weiten Gärten ins freie Land übergehen.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Europas England England Wales Schottland Irland London Deutschland Nordeuropa Englands Berlin Bayern